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Danach ging es gleich zur Tieräztin, wo er untersucht wurde. Tom hatte seitlich eine grössere offene und blutende Wunde, vermutlich von einem Kampf, war total verfilzt, rappeldürr, sein Herz pochte was auf eine Überfunktion der Schilddrüsen hindeutete, was sich später aufgrund der Tests auch bestätigte und auch ein Blick in seinen Mund verhiess nichts gutes. Ein Chip konnte bei der Erstkontrolle nicht ausgelesen werden, was uns auch nicht weiter verwunderte, denn vor 15 Jahren war dies bei Katzen noch nicht so verbreitet. Nach der Erstversorgung und der Stabilisation seines Kreislaufes konnten dann nach ein paar Tagen auch die faulen Zähne gezogen werden. Dabei wurde Tom nochmals auf einen Chip überprüft und zum Erstaunen aller Beteiligten, zeigte das Gerät dieses Mal tatsächlich auch einen an. Aufgrund der Nummer konnten wir die ursprüngliche Halterin ausfindig machen und suchten diese dann auch persönlich auf um ihr von dieser unglaublichen Geschichte zu berichten. Natürlich hatten wir nicht erwartet, dass sie so lange darauf gewartet hat, dass ihre Katze gefunden wird resp. noch lebt oder sich in der Zwischenzeit nicht andere Katzen angeschafft hat. Trotzdem wollten wir ihr die für uns freudige Nachricht persönlich überbringen. Etwas erstaunt nahmen wir ihre Antwort zur Kenntnis, dass es sich nicht um ihre Katze handeln könnte, denn sie würde keine vermissen. Ihre Katze sei zu Hause und die Vorgängerkatze hätte sie vor drei bis vier Jahren einschläfern lassen müssen. Es müsse sich also um eine Verwechslung handeln. Auf unsere Intervention, dass aufgrund des Chips und der Angaben eine Verwechslung praktisch ausgeschlossen sei, räumte sie ein, schon einmal eine Katze vermisst zu haben aber diese sei damals auch wieder zurückgekommen und im übrigen hätte es sich dabei um eine Kätzin gehandelt und eben diese würde nicht mehr leben. Wir vermuten, dass der Dame kurz nach dem Verschwinden von Tom eine Kätzin zugelaufen ist, welche Tom ähnlich sah und sie diese dann, in der Meinung es sei ihre Katze, aufgenommen hat. Damit war für die Dame die Geschichte erledigt, sie wollte nicht einmal wissen, was es denn mit unserem Findel auf sich hat. Etwas perplex über die Reaktion waren wir im Nachhinein auch ganz froh, denn so war der Weg frei und wir konnten uns so daran machen für Tom ein schönes zu Hause zu suchen, damit er hoffentlich noch für ein paar Jahre all die Liebe und Streicheleinheiten bekommt, welche er draussen nie gehabt hat. Denn Tom hat sich schon nach kurzer Zeit als ein richtiger Schmusebär entpuppt, der nicht genug Streicheleinheiten bekommen kann. Wir sind sehr glücklich, dass er jetzt ein tolles Zuhause bei ganz lieben Menschen hat, wo er willkommen ist und liebevoll verwöhnt wird.
Toms Geschichte ist kein Einzelschicksal. Es gibt auch bei uns in der Schweiz viele heimatlose Tiere, welche sich draussen durchschlagen müssen, weil viele Leute wegschauen oder halbe Sachen machen. Es sei an dieser Stelle nochmals gesagt, dass es mit Füttern alleine nicht getan ist. Kann ein Tier nicht eingefangen werden, kann man sich immer bei einer Tierschutzorganisation Hilfe holen. Wäre dies bei Tom schon vor Jahren geschehen, hätte ihm viel Leid erspart werden können.







